
Ein Auszug aus dem Tagebuch von Frau Roswitha.P.
Dieser Reisebericht wurde von einem Gast geschrieben: masurenaktiv Kanufahrt nach Osteorode Um 13.30 Uhr sollte unser kleines Abenteuer beginnen. Mit dem deutschen Ehepaar aus Ostberlin und unserem Reiseleiter hatte ich mich an die Rezeption verabredet. Unser Reiseleiter Pawel hatte extra 2 Kanus auf seinem Wagen transportiert und versuchte nun, durch das Schiff hindurch den Bootssteg in der Nähe des Hotels ausfindig zu machen. Die ?öffentlichen? Tore waren leider verschlossen, da das Hotel trotz der schönen, spätsommerlichen Witterung die Saison für beendet erklärt hatte. Schade eigentlich, aber wir wussten es zu schätzen, dass Pawel uns dies Erlebnis dennoch ermöglichen wollte. Ausgestattet mit dicken Kissen und Schwimmwesten, wurden wir in die Kanus verfrachtet und nahmen selig unsere Paddel in Empfang. Das Ehepaar hatte ? vor 40 Jahren` die letzte Kanutour unternommen ?ich selbst saß zum 1 Mal im Kanu, hatte aber bereits eine mehrstündige Bootsfahrt in diese Woche hinter mir. Jedenfalls: Wir drei waren Anfänger! Ich hatte jedoch keine Angst, da ich beim ?Käpt`n? vorn im Boot saß- Es war am Anfang lustig anzusehen, dass sich das Ehepaar öfters im Kreise drehte und ich lästerte etwas.....Nach mehreren Kreistouren entschied Pawel dann: Boot tauschen! Bei der nächsten Anlagestelle bestiegen Pawel und ich dann das "?Kreiselboot?. Das Ehepaar bekam unser- vermutlich älteres, aber auch gediegeneres ? Boot. Nachdem der ?Käpt`n und Steuermann? das Steuer richtig ausgerichtet hatte, ging es endlich ? volle Fahrt voraus?. Bald konnten wir unsern Blick nach vorn und die Natur schweifen lassen: Blauer Himmel, hin und wieder ein paar Seeschwalben (?), Enten und anderes Getier, das ich leider nicht zu bezeichnen weiß. Wir waren immer in Sichtweite eines Waldrandes. Wie ich noch so vor mir hin träume, macht es plötzlich ?schwupp? und mein Hut liegt im Wasser. Pawel lacht und sagt: ?Nur müssen wir eine Moorleiche bergen? und kreist die ?Leiche? auch schon ein. Mit meinem Paddel gelingt es mir sie zu bergen.- Das Ehepaar hat sich inzwischen auch eingepaddelt- doch nach einige Zeit äußert die Frau Rückenprobleme. Sie hatte mir zuvor von 2 defekten Wirbeln erzählt und ich hatte sie bewundert, dass sie die Tour dennoch mitmacht. Aber nun mussten wir abklären, ob und wie lange sie noch durchhalten konnte. Und das konnte letztlich nur sie selbst entscheiden. An einem alten vertraten wir uns die Füße, nahmen einen kleinen Snack und ich nutzte den kurzen Aufenthalt, ein paar Fotos zu machen. Ich entdeckte eine geheimnisvolle alte Strohhütte und stellte mir gerade vor, ich würde im nächsten Sommer dort wohnen..... Es war schön hier. Doch schon ging es weiter, denn wir wollten heute nach Osterode erreichen. Pawel erfragte am nächsten Bootssteg, wie weit es noch bis zur 1. Schleuse sei ? wir bekamen leider keine konkrete Antwort ( zwischen 1-6 km war alles drinn). Wir fragten nun die Frau, ob sie lieber zurückfahren, weiterfahren oder aussteigen möchte. Letztlich wurde eine weise Entscheidung getroffen: die Frau wollte doch lieber aussteigen. Pawel sprach nun einen alten Mann am Bootssteg an. Dieser wollte das Ehepaar so lange beherbergen, bis wir sie mit dem Auto abholen würden. Das aber konnte dauern..... Pawel und ich setzten unsere Tour nun mit einem Kanu fort. Das 2 Kanu blieb am Steg. Die Natur um uns wurde immer vielfältiger: Große Seerosenblätter, Fische überall um uns herum. Bald kamen wir an einen Fluss, in dem kleine Fische rechts und links in die Höhe sprangen. Ein kleiner Fisch landete dann auch direkt in meinem Paddelboot! Nein, kleiner Fisch, ich wollte dich nicht verspeisen. Ich warf ihn zurück in s Wasser. So groß war mein Hunger nun auch noch nicht! Es wurde langsam dunkler und die Zeit drängte etwas, die wir durch den kleinen Zwischenfall verloren hatten. Es war kurz nach 18.00 Uhr, um 19.30 Uhr konnte es bei der Bewölkung schon dunkel werden. Doch dann erreichten wir kurz vor Osterode die !. Schleuse, die leider so spät nicht mehr in Betrieb war. Was tun? Wir zogen das Kanu gemeinsam aus dem Fluss und trugen es über die Schleuse ? ein junger Mann half beim weiteren Transport über die Treppe. Nun verfrachteten wir unser Gepäck wieder ordentlich und weiter ging?s. Mittlerweile war es fast dunkel. Pawel versuchte mir etwas Angst zu machen, in dem er sagte:; Bei der nächsten Kreuzung geht es auf einem Weg zur Schleuse, auf dem anderen zu den Niagarafällen......?Etwas Angst hatte ich dann schon ? aber Pawel entschied sich für den richtigen Weg zur Schleuse. Hier wurde nun wirklich alles duster. Pawel sprach 2 Frauen an , die direkt am Wehr wohnten. Wir dürften unser Kanu in einem Schuppen unterstellen. Uff, das war geschafft. Und gut, dass man bei Problemen auch mit den Menschen am Wasser reden kann ? und dass sie behilflich sind. Pawel nahm nun die Paddel und das meiste Gepäck und wir liefen ein Stück bis zum Bhf. von Osterode, wo er sein Auto geparkt hatte. ? In der Dunkelheit sollte es schwer werden, das Haus am See zu wiederzufinden....unterwegs mussten wir zwar fragen. Aber Pawel fand es. Glücklich über unsere Ankunft kam uns das deutsche Ehepaar entgegen- auch wenn man kein Wort untereinander verstanden hatte, so wurden sie doch von der polnischen Familie freundlich aufgenommen. Pawel lädt uns noch an diesem Abend spontan zum Abendbrot zu sich nach Hause ein, denn im Hotel hätten wir um diese Zeit vermutlich nichts mehr bekommen. Anschließend werden wir noch bis zu unserm Hotel gefahren. Dieser ereignisreiche Tag wir mir für immer im Gedächtnis blieben.
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